Der Dorf Dąbrówka ist mit zwei außergewöhnlichen Künstlern verbunden, die der Kunstbewegung des Primitivismus oder der naiven Kunst angehören.
Zu ihren Lebzeiten wurden sie nicht immer wertgeschätzt, aber ihre Werke fanden im Laufe der Zeit Anerkennung. Nicht nur der Ort, sondern auch der Zeitpunkt, an dem sie ihr Talent entdeckten, verbindet sie, denn beide begannen bereits im fortgeschrittenen Alter mit dem Schaffen.
MINNA ENNULAT geboren 1901-1985
Malerin, die der Kunstbewegung des Primitivismus oder der naiven Kunst gehört. Das verlorene Paradies einer preußischen Hausfrau aus dem kleinen Dorf Dombrowken.
Als sie Ornamente malte, um ihr neues Zuhause zu schmücken, hätte sie sich nie vorstellen können, dass ihre Werke eines Tages in Salons und Kunstgalerien auf der ganzen Welt zu sehen sein würden.
Biografie
Geboren wurde sie 1901 in Baltschdorf im ehemaligen Ostpreußen. Sie arbeitete als Haushälterin auf großen Gütern und Schlössern, unter anderem im Palast Dąbrówka, wo ihr Mann Gustav Ennulat als Gutsinspektor tätig war. Im Februar 1945 entkam sie mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen aus dem brennenden Haus. Während der Evakuierung sah sie, wie Nachbarn und Verwandte neben ihr unter dem Eis ertranken, als ein Bombenhagel auf sie niederging. Zwanzig Jahre später konnte sie nach entbehrungsreichen Jahren mit ihrer Familie in ein eigenes kleines Haus in der hessischen Stadt Hadamar einziehen und selbst gemalte Bilder an die Wände hängen. Sie starb im Alter von 84 Jahren in Hadamar
Werke [künstlerisches Schaffen]
„Ausflüge ins Paradies“ nannte ein Kunstkritiker einmal die Gemälde der Ostpreußin Minna Ennulat Minna Ennulat, die zu den bedeutendsten naiven Malerinnen gehört, hatte keine große, geschweige denn internationale Karriere im Sinn, als sie zum Pinsel griff. Sie begann erst spät, im Alter von 65 Jahren, zu malen. Ihr schöpferisches Genie entdeckte sie eher zufällig bei der Dekoration ihres eigenen Hauses in Hessen, wohin sie nach ihrer Flucht aus Ostpreußen gekommen war.
Sie begann mit der Dekoration von Alltagsgegenständen. Minna Ennulat: „Als das Haus fertig war, kam ich auf die Idee, Läufer zu weben und Tischdecken zu sticken. Dann bemalte ich Stoff für einen Lampenschirm. Dann waren die Wände so leer und ich malte Bilder, damit es nicht so leer und einsam an den Wänden aussah … “ Ermutigt durch den Zuspruch ihrer Umgebung und aus dem Wunsch heraus, die leeren Wände ihres neuen Zuhauses zu füllen, begann sie, ihre Werke zu schaffen. Es waren Gemälde von Landschaften, Genreszenen und Gebäuden, die sie in ihrer Fantasie malte und die sie aus ihrem früheren Leben in Dąbrówka, dem Geburtsort ihres Mannes, in Erinnerung hatte. Sie schuf unter anderem Werke wie : Die Kirche in Rogale, der Palast in Bejnuny und Dąbrówka, thrakische Pferde, deren Zucht in den früheren Regionen Ostpreußens berühmt war. Alles ist umgeben von blühenden Gärten in einer hellen, ruhigen Sommerszenerie. Auf diese Weise brachte sie nicht nur ihre verlorene Heimat in ein neues Zuhause, sondern weckte mit ihrem ungewöhnlichen Werk auch großes Interesse bei Kennern.
Die Reflexion von Erinnerungen war jedoch nicht das einzige Thema ihrer Kunstwerke. Sie illustrierte auch Szenen aus dem aktuellen Leben, wie das Gemälde Flusslandschaft in Hamburg von 1977 zeigt.
Die erste Ausstellung ihrer Werke fand in der ersten Hälfte der 1970er Jahre statt, und seither hat ihr Ruhm an Schwung gewann.
Ihre äußerst farbenfrohen Werke, voller naiver Märchenszenen verrieten in keiner Weise die traumatischen Erfahrungen der Autorin während der Kriegswirren. Wenn man ihre Bilder betrachtet, kann man den Eindruck gewinnen, dass es sich um Bilder eines Kindes handelt, das im Land des ewigen Glücks lebt. Es ist, als wollte sie all den Schmerz und das Böse, das ihr widerfahren ist, in allen Farben des Regenbogens malen. Ihre Schilderung der Welt war äußerst detailliert. Sie versuchte, die Welt, an die sie sich erinnerte, bis ins kleinste Detail nachzubilden. In ihren Gemälden stellt sie in der Regel Szenen und Landschaften aus der realen Welt dar, aber es gibt auch Ausnahmen wie das Werk mit dem Titel Adam und Eva (1976) oder Vogelparadies (1973)
Minna Ennulat hat internationalen Ruhm erlangt. Sie zählt zu den bedeutendsten deutschen/ostpreußischen Künstlern der naiven Kunst. Ihre Werke befinden sich sowohl in privaten Sammlungen als auch in Galerien und Museen.
Informationsquellen:
- Hans Hubmann, Naive Maler, Garten der Traume (Ausgabe Bruckmann
München). – 1973 - https://www.cajeth.de/2014/11/elke-weickelt-minna-ennulat-wege-aus-einer-
schoenen-welt/
3.http://www.webarchiv-server.de/pin/archiv98/372o98.htm
4.http://www.galerie-zimmer.de/mina-ennulat.html
ALEKSANDER SŁOMIŃSKI (SŁOMA), geboren 1885-1974, ist ein Volksbildhauer
und -maler, der zur Kunstbewegung des Primitivismus oder der naiven Kunst gehört.
Der Künstler, der die Kirche gerettet hat, obwohl er nur wenige Heilige geschnitzt
hat.
Es gibt wohl keine verdienstvollere Persönlichkeit zur Erhaltung der Kirche, als
Aleksander Słomiński, der 1948 aus dem Dorf Minkowce in das Dorf Dąbrówka kam.
Biografie
Geboren wurde er am 8. Dezember 1885 in Minkowce im Bezirk Sokolsk. Von
seinem Vater früh verwaist, half er seiner Mutter bei der Bewirtschaftung des Hofes
und kümmerte sich um seine jüngeren Geschwister. Im Alter von 21 Jahren wurde er
in die zaristische Armee einberufen und kämpfte in den asiatischen Regionen
Russlands. Im Jahr 1910 kehrte er auf den Hof zurück. Während des Krieges wurde
er verwundet und geriet für drei Jahre in Gefangenschaft. Nach dem Zweiten
Weltkrieg ließ er sich mit seiner Familie in Dąbrówka Nowa im Kreis Węgorzewo
nieder. Er arbeitete auf dem staatlichen Landwirtschaftsbetrieb als Schmied und
Schreiner. Auch nach seiner Pensionierung reparierte er noch landwirtschaftliche
Geräte.
Er war ein sozialer Aktivist. Er nahm regen Anteil an den Problemen der Menschen
und seines Dorfes. Er bewahrte die historische Kirche in Dąbrówka Nowa vor der
Zerstörung, indem er sie in das Denkmalregister eintragen ließ, und trug persönlich
mit seinen eigenen Mitteln und denen der örtlichen Gemeinde zum Wiederaufbau
bei. Später wurde er ihr Sozialbetreuer. Obwohl er nicht besonders gottesfürchtig
war, stiftete er 1973 mit dem Erlös aus dem Verkauf seiner Skulpturen eine
elektrische Orgel für die Kirche – „weil die Kirche eine Orgel haben muss“. Er starb
am 19. März 1974 und wurde in seinem Geburtsort Minkowce beigesetzt.
Werke [künstlerisches Schaffen]
Im Alter von 86 Jahren, 1971, begann er mit der Holzskulptur.
Er fertigte etwa dreihundertfünfzig bemalte Holzfiguren an. Er malte Bilder auf Glas.
Er hat internationalen Ruhm erlangt. Seine Werke sind in privaten und staatlichen
Sammlungen zu finden. „Aleksander Słomiński schuf verschiedene
„Persönlichkeiten“ aus der Welt der Politik und anderen, in denen sich seine eigene
Philosophie, Fantasie und originelle und reiche Vorstellungskraft widerspiegeln. Jede
Figur hat ihre eigene Welt. Diese scheinbar leblosen Figuren leben in den Gesten
ihrer Hände, ihre Glasaugen “ sie schauen an, als ob sie lebendig wären „… Jede
Figur wird auch vom Autor benannt, und die Namen sind nicht zufällig „[1]. Sein
kreatives Schaffen wurde durch Nachrichten aus Zeitungen, Radio und Fernsehen
sowie durch seine eigenen Erlebnisse aus vergangenen Jahren und seinen
Wanderungen um die Welt inspiriert. Da er schlecht schreiben konnte, bat er Kinder
aus der örtlichen Schule, seine Werke zu signieren.
Auf Website: www.cyfrowewm.pl können wir die Werke des Künstlers in
digitalisierter Form bewundern.
Informationsquellen
1.Grąziewicz-Chludzińska, Barbara: Wielki człowiek z małej wioski : w 125. rocznicę
urodzin Aleksandra Słomińskiego / Barbara Grąziewicz-Chludzińska // „Gazeta
Olsztyńska” (Wydanie Mazury). – 2010, nr 66, dod. „Węgorzewski Tydzień”, nr 11, s.
10.
2.Serbintowicz, Leonard: [Dorobek współcześnie tworzonej sztuki ludowej],
Archiwum Centrum Edukacji i Inicjatyw Kulturalnych w Olsztynie, Sygn. 5/405
- http://leksykonkultury.ceik.eu/index.php/Aleksander_S%C5%82omi%C5%84ski
4.https://www.cyfrowewm.pl/obiekty/partner/14/muzeum-kultury-ludowej-w-
wegorzewie